Alle Jahre wieder…..
Am 07. Dezember fanden sich die Kinder zum traditionellen Nikolauslehrgang im Landesleistungszentrum ein.
In zwei Altersgruppen gab Michael Richter als Referent von seiner langjährigen Erfahrung als Polizist und Ju-Jutsuka den Kindern praktische Tipps mit: Was mache ich draußen, was klappt überhaupt? Diese Fragen ging Michael mit den Kindern an. Das wichtigste Verteidigungsmittel, was wir haben, wurde gleich beim Aufwärmen eingebaut: unsere Stimme. Entsprechend laut wurde es im Dojo.
Die erste Gruppe mit den jüngeren Teilnehmern gingen 3 verschiedene Angriffe und Verteidigungen durch, die erst einzeln und dann zu einem Szenario kombiniert trainiert wurde.
Für das Szenario sollten die Kinder sich vorstellen, am Strand zu liegen. Plötzlich kommt ein „böser Mensch“ vorbei, setzt sich auf einen und schlägt auf einen ein. Jetzt gilt‘s: Den Kopf schützen und und mit der „Wippe“ den Angreifer runterschmeißen. „Jetzt schnell weg“, dachte der Ju-Jutsuka. Aber nix da: der Böse kommt hinterher, nimmt einen in den Schwitzkasten von der Seite. „Kein Problem! Mit der Krebsschere und einer Atemitechnik komme ich auch aus dieser Situation raus!“ Leider hat der Angreifer immer noch schlechte Laune, schnappt sich seinen Gürtel und schlägt damit zu den Beinen des Angegriffenen. Dieser reagiert schnell, springt darüber und bringt den Angreifer mit dem Genickdrehhebel zu Boden. Endlich hat der Angreifer genug und das Bad in der Sonne kann weitergehen.
In der zweiten Gruppe mit den größeren Kindern wurde die Latte höher gesetzt und sie durften ihre Verteidigungstechniken zuerst selbst überlegen.
Erster Angriff war ein Schwinger, der mit einem Schulterstopp und Handkantenblock abgewehrt wurde.
Nun, wie verteidige ich gegen Schwitzkasten von der Seite? Hier kommt die Krebsschere zum Einsatz, um den Angreifer abzulenken. Dann an den Haaren oder am Ohr ziehen, eindrehen, freie Hand aufs Gesicht des Angreifers und zu Boden bringen.
Andere Verteidigungs-, Lösetechniken und verschiedene Kombinationen wurden ebenfalls gezeigt gegen Angriffe wie z.B. Würgen von hinten, von vorn sowie Doppelnelson.
Immer wieder wurde auf rechtliche Aspekte wie Notwehr und Verhältnismäßigkeit hingewiesen. Auch durften wir etwas über die Auswirkung der Techniken auf den Körper lernen, z.B. dass Nierenschere bei Jugendlichen schnell zur Verletzung der Nierengewebe führen und Blut im Urin zur Folge haben kann. Wenn es nicht aufhört, dann heißt es: „Schnell zum Arzt!“. Und ganz wichtig: Wenn man bei Bedrohung nicht kämpft, sondern sich nur behaupten kann, ist man trotzdem der Stärkere und Schlauere!
Auf einmal waren die zwei Stunden um! Es wurden Schoko-Nikoläuse verteilt und eine Einladung zum Aus-der-Praxis-für-die-Praxis-Lehrgang im Mai 2020 mit Michael Richter ausgesprochen.
Vielen Dank, Michael, für den Lehrgang!
Und Euch Kindern eine schöne Weihnachtszeit!
Wir sehen uns auf einem der nächsten Lehrgänge oder Freizeiten in 2020!
Schaut Euch die Lehrgangsplanung auf www.hjjv.net an!
Text: Christiane Djaja
Fotos: Christiane und Dicky Tirta Djaja