Be-We-Gung ist nicht etwa eine alte fernöstliche Lebensphilosophie, sondern allgemein und im Sport unerlässlich. Am 7. 12. 2019 stellten Fatma Keckstein (4. Dan Ju-Jutsu) und Alexandra Tews (2. Dan Ju-Jutsu) das spielerisch und mit viel Dynamik beim Ju-Jutsu Landeslehrgang „We like to move it“ unter Beweis. Beim letzten Landeslehrgang des Jahres, gerade oder erst recht in der Vorweihnachtszeit, drehte sich unter dem Motto „Kampf den Keksen“ alles um den Spaß an der Bewegung und der Bewegungslehre – speziell im Ju-Jutsu. Oder um es in der Jiu Tradition zu beschreiben: Es geht darum, mit möglichst geringem Krafteinsatz und unter Ausnutzung der Bewegung und Kraft des Gegners Angriffe erfolgreich abzuwehren.
Die beiden Referentinnen aus dem Ju-Jutsu Lehrteam des Hamburgischen Ju-Jutsu Verbandes brachten die rund 40 teilnehmenden Juka aller Graduierungen und Alter im Budocentrum der Sportvereinigung Polizei Hamburg (SVP) von Beginn an mit musikalischer Untermalung in tänzerischen Bewegungsschwung. Während des Warmlaufens übten sich die Lehrgangsbesucher*Innen im Ausweichen, Drehen und Wenden und gaben sich zur Begrüßung die Hände – Rücken an Rücken, zwischen den Beinen. Beim Leiterhüpfspiel, ähnlich dem Hinke-Pinke Kinderspiel, kam zur Koordination auch das Pendeln und Abducken dazu. Spätestens jetzt wurde auch den letzten Bewegungsmuffeln klar, dass gibt am nächsten Tag einen schönen Muskelkater.
Bewusst traditionell, aufbauend auf den Grundlagen des Ju-Jutsu Gelbgurtprogrammes, ging es aus den unterschiedlichen Kampfstellungen weiter in die Schritttechniken. Gleiten, Übersetzen, Auslagewechsel, verbunden mit Angriffs- Verteidigungs- und Wurfkombinationen. Die Referentinnen legten dabei viel Wert, ob Anfänger oder Fortgeschrittene, auf die korrekten Ausführungen bei den Schrittdrehungen von 90 oder 180 Grad, vorwärts, rückwärts, links und rechts und natürlich der heißgeliebten Doppelschrittdrehung in alle Richtungen und mit wechselnden Partnern oder geschlossenen Augen. Sich selbst bewegen heißt aber auch, die Partner*Innen zu bewegen, sonst haut die tollste Kombi am Ende auch mit den schönsten Techniken nicht hin.
Nicht nur die Lehrgangsteilnehmer*Innen kamen schnell und locker aus der Hüfte, auch die Zeit war in stetiger Bewegung und die drei Stunden des Seminars vergingen wie im Flug. Am Ende bedankten sich Fatma und Alex bei allen Anwesenden, freuten sich über den Erfolg des Seminars, sparten nicht mit Lob für die gezeigten Trainingsleistungen sowie einer süßen Überraschung in Form eines kleinen Schokoladennikolaus in den Schuhen ihrer Gäste.
Text / Fotos: Andreas Rasche (SVP)