Morgens halb 10 in Deutschland- was macht man an einem Samstag Morgen in Hamburg? Man fährt natürlich zum Prüferlizenzlehrgang!
Wenig später ist der Eingangsbereich schon regelrecht überlaufen, denn alle sind motiviert das Jahr sportlich beginnen zu lassen.
Folglich trafen sich am 11.01.2020 35 Ju-Jutsukas zum Prüferlizenzlehrgang, um entweder ihre Prüferlizenz zu verlängern oder sie zu erhalten.
Pünktlich eröffnete Jens Keckstein (7. Dan JJ) den Lehrgang und hielt eine kurze Ansprache. Danach erfolgte die Ehrung von vier neuen Trainer C – Inhabern.
Es fiel auf, dass die Matte hochrangig besetzt war. Neben Jens waren u.a. Michael Richter (8.Dan JJ), Claus D. Bergmann-Behm (7. Dan JJ) und Olaf Bertram anwesend.
Nach einer kurzen Erwärmung wurden wir in fünf Gruppen aufgeteilt. Es galt pro Gruppe jeweils eine Möglichkeit zur Durchführung einer Prüfung zu beurteilen. Einer aus der jeweiligen Gruppe trug anschließend die Vor- und Nachteile der gestellten Methode vor, danach wurde unter den Anwesenden unter der Moderation von Jens darüber diskutiert.
Es stellte sich heraus, dass alle Methoden praktikabel sind, die genaue Wahl aber u.a. von den Räumlichkeiten, der Anzahl der Prüflinge, deren Graduierung/Kenntnisstand und Alter abhängt. Einige dieser Methoden haben den Vorteil, dass längere Pausen aller Prüflinge vermieden werden oder nervösen Prüflingen die Angst genommen wird. Nachteile sind zum Teil die deutlich längere Prüfungsdauer, je nach gewählter Methode.
Dann kam es zur ersten Aufgabe auf der Matte: Bewegungsformen am Boden.
Anschließend wurde partnerweise der Dreierkontakt geübt, Jens erhöhte nach und nach den Schwierigkeitsgrad dadurch, dass immer eine Atemitechnik (z.B. mit dem Ellbogen) eingebaut wurde.
Das nächste Thema war der Übergang Stand/Boden, bei dem am meisten in der Gruppe diskutiert wurde, wie die jeweiligen Techniken zu beurteilen sind. Ausgehend von diesem Beispiel machte Jens deutlich, dass es auch für die Trainer wichtig sei, Prüferlizenzlehrgänge zu besuchen (auch wenn sie selber nicht prüfen), um die Schüler gezielter und korrekter auf die Prüfungssituation vorbereiten zu können.
Das war auch der Kern des Lehrgangs: unter den Prüfern/ anwesenden Trainern im HJJV ein gemeinsames Verständnis zu erarbeiten, bei welcher Technikgruppe wir als HJJV welche Technikausführungen akzeptieren wollen oder eben auch nicht.
Für die „Neuen“ hieß es nach dem Duschen nochmal zusammen zu kommen. In der anschließenden Zeit wurde von Alexandra Tews (2. Dan, Prüfungsreferentin) erklärt, wie man Prüfungslisten führt, Prüfungen anmeldet, abrechnet und wie mit den Dokumenten umzugehen ist.
Text: Thorsten Wießner
Fotos: Andreas Lehmann