Bei strahlendem Sonnenschein fanden sich am 19. Juli elf motivierte Prüflinge aus fünf verschiedenen Vereinen zur Sommer-Verbandsprüfung im HJJV-Landesleistungszentrum ein und stellten sich den beiden Prüfungskommissionen (Claus-Dieter Bergmann-Behm, 7. Dan JJ/ Olaf Bertram, 6 Dan JJ sowie Philipp Kernche, 2. Dan JJ/Finn Felgentreff 2. Dan JJ).
Die gezeigten Leistungen der Prüflinge waren insgesamt durchwachsen – von „ausreichend“ bis „sehr gut“ war alles vertreten. Allerdings war bei allen eine durchweg positive Entwicklung im Vergleich zu dem Vorbereitungslehrgang deutlich erkennbar – ein Zeichen für gute Arbeit in den Heimatvereinen. Besonders erfreulich war die Verbesserung im Bereich der Waffenabwehr. Die auf dem Vorbereitungslehrgang geäußerte Kritik hatte offenbar Wirkung gezeigt – das gesamte Niveau in diesem Bereich hat sich spürbar gesteigert. Gleichzeitig zeigte sich in anderen Bereichen noch Verbesserungspotenzial: Vor allem das richtige Distanzgefühl bei der Pratzenarbeit im Prüfungsfach „Anwendungsformen“ stellte für einige Teilnehmer eine Herausforderung dar.
Olaf fasste seinen Eindruck von der Verbandsprüfung so zusammen: „Wir sehen immer dieselben Mängel, die auch schon meine Prüfer im letzten Jahrtausend moniert haben: Bewegen, Gleichgewicht brechen, sinnvolle Kombination, richtige Fassart, was passiert bei der Technik, Distanz, Dynamik, Akzente setzen. Das gilt leider für etliche Prüfungen – und das seit Jahren! Aber es beruhigt mich, dass die jungen Prüflinge heute später als Prüfer vielleicht ähnliche Erfahrungen machen werden. Dann werden auch sie denken: Das hat der alte Mann am Tisch mir auch damals gesagt… Aber: Es spricht ja nichts dagegen, jetzt schon mit dieser Tradition zu brechen, die genannten Themen zu beachten und zu ändern!“
Erfreulich war jedoch zu beobachten, dass es immer wieder engagierte Ju-Jutsuka gibt, die genau diese Punkte beherzigen und konsequent umsetzen. Bei der Verbandsprüfung besonders hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang Michel Landahl (NTSV), Tjark Wendtland und Jannik Upmann (beide TSH), die mit ihrer technischen Klarheit einen sehr positiven Eindruck hinterließen. Ihre Dan-Prüfungen versprechen schon jetzt ein hohes Niveau.
Ein Teilnehmer musste sich der Herausforderung diesmal leider geschlagen geben – wird aber mit Sicherheit zu einem späteren Zeitpunkt nachziehen. Allen anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gratulieren wir herzlich zur bestandenen Prüfung! Ein besonderer Dank geht an die Trainer und Trainerinnen, die ihre Prüflinge mit viel Engagement vorbereitet haben und natürlich an die vier Prüfer für ihren Einsatz.
Text: Olaf Bertram, Finn Felgentreff, Chat’n’R // Fotos: Daniel Abt
