Traditionslehrgang des HJJV

Ein Bericht und viele Fotos vom Lehrgang

Traditionslehrgang des HJJV

Mit Manfred Feuchthofen und Günter Painter kamen zwei hoch graduierte Ju-Jutsu-Koriphäen am 29. und 30. September 2007 in das Budo-Centrum der SV Polizei in Hamburg-Alsterdorf, um die etwa 100 Teilnehmer des Traditionslehrgangs mit ihren Technikkombinationen zu erfreuen. Diese Veranstaltung des Hamburgischen Ju-Jutsu Verbandes widmet sich alljährlich dem traditionellen Ju-Jutsu.

Günter Painter ist Gründer des Ju-Jutsu / Kobudo Vereins Zanshin in Kärnten/Österreich. Er ist Träger des 5. Dan Ju-Jutsu, 5. Dan Kobudo (Waffenkampf), 3. Dan Bojutsu (Stockkampf), 1. Dan Tonfajutsu (Polizeistock) und 1. Dan Tantojutsu (Messerkampf). Günter ist der offizielle Nachfolger von Vlado Schmidt, der nach 1960 federführend an der Entwicklung des Ju-Jutsu und des Kobudo in Deutschland beteiligt war.

Günter brachte zum Lehrgang zwei seiner Schüler mit und zeigte mit seinem Meisterschüler Martin Mischitz Technikkombinationen bei Messer- oder Stockangriffen. Ein Stichangriff mit dem Stock zum Beispiel endete einige Drehungen und Hiebe später in einem für den Angreifer sehr schmerzhaften Armbeugehebel mit Stock.

Günters Erklärungen der Techniken waren sehr bildhaft und dadurch einprägsam. Wenn es darum ging, das Handgelenk des Partners zu ergreifen: „Die Technik heißt in Kärnten, der Adler macht Beute.“ Oder um die korrekt ausgeführte Schrittdrehung zu verdeutlichen: „Dieser Schritt heißt Tod, dieser Schritt heißt Leben“.

Mit viel Humor erklärte der Waffenspezialist die Techniken unter Hinweis auf die Wichtigkeit der Bewegungslehre. Das sollte so manchen dazu anregen, in Zukunft Schritte und Drehungen stärker im Übungsprogramm zu berücksichtigen.

 

Manfred Feuchthofen vom Lübecker Judo Club ist Träger des 7. Dan im Ju-Jutsu und hat außerdem Graduierungen in Taekwon Do, Shitokan Karate, Judo (Kyu) und Jiu Jitsu. Sein Lehrgangsthema am Samstag waren kombinierte Transporttechniken. Er zeigte, wie man sich mit Hilfe eines Handbeugehebels aus einer Umklammerung von hinten unter den Armen befreit.

Wichtig dabei sei der richtige Druck, denn „Druck und Feuer machen aus Kohle Diamanten“. Die für ihn zweitbeste Transporttechnik, den Fingerhebel, erläuterte er mit einigen einprägsamen Tipps: Man nehme zwei Finger, den Eingang in einer Rechtskurve und merke sich, dass es zwei Schmerzpunkte gibt, mit denen man den Partner unter Kontrolle bringt.

Mit dem Fingerhebel wurde der Partner sodann zu Boden gebracht, nach dem Übergang zum Kreuzfesselgriff („Reinschlüpfen und wohlfühlen“) aufgehoben und mit einem Drehstreckhebel wieder zu Boden gebracht. Dabei sollte man auch Nervendruckpunkte, wie den unter der Nase, nicht vergessen.

Manfred zeigte typische Fehler beim Kreuzfesselgriff, die der Gegner zu seinem Vorteil nutzen kann. Zum Abschluss fasste er zusammen: „Ich habe Euch eine Kombination von Transporttechniken gezeigt, die Ihr beliebig erweitern könnt und zu Hause nach Musik üben, wenn Euer Partner mitmacht.“

Am Samstag Abend wurde mit den Referenten und einigen Interessierten noch ein gemütliches theoretisches Training in einem naheliegenden Lokal durchgeführt, bei dem sich die Teilnehmenden für die Trainingseinheit am Sonntag stärken konnten.

Ulrike Berndt
ulrike.berndt@hjjv.net

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