Am 13.04. war es soweit, die erste Prüfung für den Trainer C Breitensport nach dem neuen Ausbildungsprogramm stand an. Es galt eine erneute, schriftliche Prüfung zu bestehen und in der anschließenden Lehrprobe das Erlernte praktisch zu zeigen. Die Kurzfassung ist: alle haben bestanden und die neuen Trainer C für den Breitensport im Ju-Jutsu sind:
- Alexander Gubenko
- Marwan Zein
- Maximilian Schulz-Alsen und
- Ich (Andreas Lehmann)
Nun der Reihe nach.
Das neue Trainer C Ausbildungskonzept sieht eine Zweiteilung vor. Entgegen der vorherigen Ausbildungen werden also nicht mehr 6 volle Wochenende am Stück benötigt, um auf die erforderlichen Lehreinheiten zu kommen. Stattdessen gibt es zwei unabhängige und gleich große Teile. Am Ende eines jeden Teils gibt es eine schriftliche Prüfung und am Ende des „zweiten“ Teils die Lehrprobe. Wir waren die Ersten, die nach diesem Ansatz geschult und geprüft wurden.
Der erste Teil startete bereits im letzten Jahr und zu dieser Zeit waren wir noch doppelt so viele. Die übrigen Mitstreiter sind nicht etwa durchgefallen, sondern konnten aus anderen Gründen nicht den ersten Teil beenden. Einer setzte aber direkt mit dem zweiten Teil fort und hat nun auch bereits dessen schriftliche Prüfung und die Lehrprobe beendet. Er kann so den fehlenden Teil ab Mitte August starten und anschließend ebenfalls Trainer C werden. Die Vorteile des neuen Konzepts sind also offensichtlich: man ist sowohl während eines Teils als auch unter den Teilen deutlich flexibler und der Bedarf dafür zeigte sich direkt beim ersten Anlauf.
Im zweiten Teil (also für vier) kamen dann noch vier neue Sportlerinnen und Sportler dazu. Gemeinsam legten wir am 13.04. die schriftliche Prüfung und die Lehrprobe erfolgreich ab. Ein Sportler, der an allen Lehrterminen dabei war, konnte partout am 13.04. nicht dabei sein, wird aber die ausstehende schriftliche Prüfung und die Lehrprobe nachholen (können).
So viel zur groben Organisation. Jetzt zum eigentlichen Ablauf und Inhalt.
An jedem Wochenende (unabhängig welcher Teil) gab es einen Ausbildungsplan, das heißt, wir wussten, welche Referenten bzw. Referentinnen uns welches Thema beibringen würden. Die Themen reichten vom Aufbau der Sportvereine, über Details zu Muskeln, der Frage nach der Didaktik bis hin zu konkreten Übung- und Lehrformen auf der Matte. Jeder Tag hatte Teile auf und neben der Matte. Für Abwechslung ist also gesorgt. Auch durch die verschiedenen Referentinnen und Referenten kam keine Langweile auf. Denn jeder lehrt und erklärt anders. Zudem gab es auch in den Theorieteilen die verschiedensten Lehrformen, unter anderem: Gruppenunterricht, offene Diskussionen und kleine Vorlesungen.
Für viele Teilnehmer brachte die Zeit auf der Matte den größten (gefühlten) Mehrwert. Denn dort wurde uns gezeigt, aber auch gemeinsam erörtert, welche Möglichkeit es gibt, verschiedene Techniken des Ju-Jutsus zu unterrichten. Also beispielsweise: wie bringe ich Anfängern das Fallen bei? Worauf sollte ich achten, wenn ich Würfe mit älteren Sportlern mache? Was sind gute Übungen um Hebel zu vermitteln? Wie gehe ich mit klassischen Situationen um: ein Kind verletzt sich; einer kann/will nicht fallen/mitmachen; einer weiß alles besser; etc. Das ist alles super praktisch und hilfreich, auch wenn man selbst schon eine ganze Weile auf der Matte aktiv ist und auch dann noch, wenn man ggf. auch schon unterrichtet, entweder allein oder als Assistent oder Assistentin. Den meisten Spaß, und ich denke, da spreche ich für alle, machen die Spiele. Egal wie alt man ist, Spiele machen immer Spaß. In dem Zusammenhang ein Tipp für die vielen Nachfolger da draußen: überlegt Euch zweimal, ob Ihr, zum Beispiel bei euer Lehrprobe, möchtet, dass Erwachsene (Klein-)Kinder „spielen“ sollen…
Abschließend noch ein paar persönliche Worte zu den ersten beiden Gruppen. Beide Gruppen waren tolle Teams, was wirklich Gold wert ist. Denn auch wenn es deutlich entzerrt ist, sind es immer noch 12 Wochenendtage und da hilft es ungemein, wenn man diese in angenehmer Gesellschaft verbringt. Dickes Lob an dieser Stelle an alle. Denn mitunter ist es durchaus fordernd, nach einem anstrengenden Samstag sich noch mal für den Sonntag zu mobilisieren. Wir kochten daher immer zuerst gemeinsam den Kaffee, lachten ausgiebig und herzlich, pflegten einen direkten Umgangston und erörterten mit zunehmender Begeisterung Technikfolgen, bei denen jeweils ein Hodendrehquetschgriff zum Einsatz kam…also theoretisch…;-)
Dank auch an Jens Keckstein (6. Dan, Präsident Breitensport HJJV) für das neue Konzept und dessen Organisation. Aber selbstverständlich auch an alle anderen Referentinnen und Referenten, die zu großen Teilen das Lehrteam des HJJVs ausmachen.
Meldet Euch bis zum 06.07. an, und erfahrt und erlernt es selbst. Es lohnt sich. Und für alle die schon Trainer C Breitensport sind: vielleicht wollt Ihr auch noch Trainer C Leistungssport werden? Dann anmelden bis zum 08.09. und los geht’s.
Bis bald auf der Matte, Andreas.
1 Gedanke zu “Neue Trainer braucht…und hat das Land”