Zumindest war es leicht den Kurs vom 4. – 25. Februar 2012 bei der Judo-Gemeinschaft Sachsenwald in der TSG-Bergedorf zu füllen: 12 Frauen hatten sich angemeldet!
Der Kurs war wieder nach dem bewährten Ampelprinzip aufgebaut, welches die aufeinander aufbauenden Eskalationsstufen symbolisieren soll: Grün für Prävention, gelb für Selbstbehauptung und rot für Selbstverteidigung.
Alle Doppelstunden enthielten immer einen Theorie- und einen Praxisteil:
Gerade im Bereich Prävention und Selbstbehauptung ist es wichtig zu wissen, „wie Täter ticken“, warum bestimmte Menschen als Opfer wahrgenommen werden bzw. welche Verhaltensweisen dazu führen. Auch das Thema „Sinn und Unsinn von mitgeführten Waffen“ gehörte zu den theoretischen Teilen des Kurses!
Die praktischen Teile waren so gewählt, dass die Gefährlichkeit der Angriffe sich steigerte: Wurden in den ersten Stunden noch Techniken gegen Belästigungen in Form von z.B. ungewolltem Anfassen erklärt, steigerte sich dies bis hin zum Würgen, sowie Verteidigung im Boden, wenn der Täter auf einem sitzt. Dabei wurden keine trickreichen Techniken aus der Ju-Jutsu-Wundertüte gezeigt, sondern eher jene aus dem Bereich „kurz und knackig“!
Natürlich durfte zum Abschluss auch „der schwarze Mann“ nicht fehlen: Und auch diesmal entdecken die Teilnehmerinnen mit traumwandlerischer Sicherheit die Lücken im Schutzanzug, sodass dieser Teil auch für den Kursleiter eine Herausforderung darstellte, möglichst heil aus der Sache raus zukommen – Denn die Hemmungen der ersten Tage waren nun bei vielen Frauen ganz verschwunden und sie wehrten sich sprichwörtlich mit Händen und Füßen!
Insgesamt haben alle Teilnehmerinnen gelernt, dass sie sich wehren können, auch gegen stärkere Angreifer, solange sie dies konsequent machen! Diese Einsicht wird ihnen zu mehr Selbstsicherheit verhelfen, sodass sie in Zukunft (noch) weniger als Opfer wahrgenommen werden!
Heiko Koenig