Landeslehrgang: Der Stock – das unbekannte Wesen

Unter diesem Motto fand am 30.06.2007 im Landesleistungszentrum des Hamburgischen Ju-Jutsu Verbandes ein Techniklehrgang statt. 30 Teilnehmer vom 3. Kyu bis 6. Dan waren erschienen. Referent Uwe Behrmann, 5. Dan Ju-Jutsu, 2. Dan Modern Arnis, zeigte den Interessierten in 4 Modulen grundsätzliche Abwehrprinzipien bei Angriffen mit Waffen.

Im ersten Modul wurde den Teilnehmern durch die Angriffswinkeln 1, 2, 6 und 7 demonstriert, wie ein Stockangriff sinnvoll abgewehrt und mit zwei verschiedenen Prinzipen eine Entwaffnung vorgenommen werden kann.

Mit dem zuerst demonstrierten Prinzip, der Entwaffnung über den eigenen Unterarm, erhielt der Verteidiger die Möglichkeit mit der abgenommenen Waffe Kontertechniken auszuführen.

Mit dem zweiten Prinzip, dem Ergreifen der gegnerischen Waffenhand und dem Wegschlagen des Stockes durch den eigenen Unterarm, wurde der Angreifer entwaffnet und der Stock fiel zu Boden oder dem Angreifer direkt ins Gesicht.

Nach einer kurzen Pause ging’s dann weiter. Im zweiten Modul ging es darum mit dem vom Angreifer abgenommenen Stock selber Kontertechniken auszuführen. Gekonnt und mit Humor zeigte Referent Uwe mit seinem Dummie, Tobias Taube, verschiedenen Variationen, die dem Prüfungsprogramm entsprechen. Dabei ging es ihm nicht darum, nur einfach die Techniken nachmachen zu lassen, sondern er betonte, dass der Ju-Jutsuka ihm bekannte Techniken mit dem abgenommenen Stock ausführen solle. Auch hier hat er immer wieder hervorgehoben, dass es ihm auf grundsätzliche Umgangsformen mit dem Stock ankommt.

Nachdem das zweite Modul beendet war, konnten die Teilnehmer nun eine wohlverdiente Pause genießen. Bei soviel Konzentration und intensiver Arbeit war so mancher hungrig und durstig geworden.

Gestärkt ging es anschließend zum dritten Modul, in dem Uwe das Thema Mehrfachangriffe mit dem Stock behandelte. Dieses Thema, angesiedelt im Prüfungsprogramm zum 3. Dan, forderte die ganze Aufmerksamkeit der Teilnehmer.

Auch hier war es dem Referenten wichtig, grundsätzliche Angriff- und Verhaltensmuster zu behandeln. Einmal wurde ein zweiter Stockangriff vor einer Kontertechnik angebracht, ein weiteres mal erst nach dem Blocken einer Kontertechnik des Verteidigers. Das ganze wurde dann auch noch wiederholt, jedoch erfolgte der zweite Angriff waffenlos mit der freien Hand.

Beim vierten Modul ging es um das „Messer – eine schnittige Sache“. Bei allen 5 Angriffswinkeln konnten die Teilnehmer feststellen, was für eine gefährliche Waffe so ein Messer ist. Erneut beschränkte sich Uwe auf grundsätzliche Verhaltensmuster. Einmal wurde der Angriff gleichseitig angenommen und weitergeleitet, bei der zweiten Möglichkeit wurde der Angriff diagonal angenommen und ebenfalls weitergeleitet, bis zur Fixierung des angreifenden Waffenarms.

Nach 4 Stunden intensiven Trainings waren die meisten Teilnehmer sehr überrascht, wie schnell doch die Zeit vergangen war. Schön war zum Abschluss dieses interessanten Lehrganges zu hören, dass der Hamburgische Ju-Jutsu Verband ab 08. September einmal monatlich ein zweistündiges Training für Stock- und Messertechniken im Landesleistungszentrum anbietet. Referent ist Uwe Behrmann. Die Teilnahme für Ju-Jutsukas aus Vereinen, die dem Hamburgischen Ju-Jutsu Verband angehören, ist kostenlos.

Termine und Informationen sind in der Jahresplanung zu finden.

Katrin Witthöft

 

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