In diesem Jahr fanden zum 15. Mal die Hamburger Sicherheitstage vom 11. – 13. Juni in der Hamburger City direkt am Mönckebergbrunnen statt. Ein vielfältiges und informatives Programm rund um das Thema Sicherheit lockte viele interessierte Bürger und Passanten an. So gab es neben den polizeilichen Angeboten auch Ausstellungen und Übungen der Feuerwehr, die einen spannenden Einblick in die tägliche Arbeit gewährten. Auch das Thema Selbstverteidigung wurde groß geschrieben: Bereits zum 5. Mal hatte die Polizei den Hamburgischen Ju-Jutsu-Verband (HJJV) dazu eingeladen, im Rahmen ihrer Sicherheitsvorführungen einen lebendigen und eindrucksvollen Beitrag vor allem im Hinblick auf die Frauen-Selbstverteidigung zu leisten.
Selbstverteidigung für alle Altersgruppen
Die Ju-Jutsuka aus verschiedenen HJJV-Vereinen demonstrierten ein Programm aus drei Teilen. Den Anfang machten die „Kodokan“-Kinder. Sie zeigten auf Kommando von Fatma Keckstein, Frauenreferentin des HJJV und des Deutschen Ju-Jutsu-Verbandes (DJJV), wie sie sich mit Schlag- und Tritttechniken gegen Angriffe zu wehren wissen. Auch das deutliche „Nein, Nicht mit mir!“ wurde selbst von dem Kleinsten (4 Jahre) laut und deutlich zum Ausdruck gebracht.
Den zweiten Teil der Ju-Jutsu-Vorführung gestalteten Fatma Keckstein und Michael Bohn, Öffentlichkeitsreferent des HJJV. Sie zeigten in gekonnter Weise Situationen in der Frauen-Selbstverteidigung. Michael Bohn als der „Angreifer/Bösewicht“ versuchte Fatma Keckstein „das Opfer“ mit verschiedenen Sprüchen zu einem gemeinsamen Treffen zu bewegen. Leider blieb es nicht bei den recht aggressiven Anmachsprüchen: Fatma musste sich gegen Angriffe wie Festhalten der Arme, Würgen, Haare ziehen, Schläge und Tritte zu wehr setzen. Es ging aber noch weiter: Michael versuchte es nach den erfolgreich und für ihn schmerzhaft abgewehrten Angriffen nun mit Alltagsgegenständen. Der Regenschirm und das Messer konnten Fatma aber leider auch nicht zu einem romantischen Dinner bewegen. So endete die Vorführung mit dem Angreifer am Boden. Fatma hatte Michael mit den Ju-Jutsu-Techniken festgelegt und konnte auf ihm sitzend in Ruhe mit der Polizei telefonieren und weitere Hilfe anfordern. Diese zum einen sehr spannende aber doch sehr ernste Vorführung zeigte deutlich, welche Möglichkeiten bestehen sich im Alltag gegen Übergriffe selbstbewusst zu verteidigen – regelmäßiges Training vorausgesetzt.
Im dritten Part zeigten Hannah Schröder, Sprecherin des DJJV-Juniorteams und René Koch, Abteilungsleiter des NTSV knackige Selbstverteidigungstechniken. Gut gepolstert im Fist-Anzug musste der „schwarze Mann“ René so einige harte Schläge und Tritte einstecken. Hierunter zum Beispiel Ellenbogen- und Knieschläge, Fingerstiche und Kicks. Hannah und René zeigten weitere Abwehrtechniken des Ju-Jutsu und rundeten die Vorführung so wunderbar ab.
Die Zuschauer waren begeistert
Die beiden Vorführungen am Freitag, 17.15 Uhr und Sonnabend, 13.15 Uhr kamen bei den Zuschauern sehr gut an. Durch die Moderation von Kathrin Witthöft, HJJV-Referentin Polizeiarbeit wurden die einzelnen Programmteile der Ju-Jutsu Vorführung näher erklärt und die Teilnehmer vorgestellt. Im Anschluss konnten viele Fragen der Passanten im direkten Gespräch beantwortet werden. Zudem wurden viele Informationsflyer ausgegeben. Alles in allem war es eine erfolgreiche, runde und für alle Beteiligten sehr unterhaltsame Veranstaltung, die den Ju-Jutsu-Sport eindrucksvoll und nachhaltig dargestellt hat.
Der Hamburgische Ju-Jutsu-Verband bedankt sich bei allen Beteiligten für die Vorbereitungen und aktive Vorführung der Selbstverteidigungstechniken. Besonders hervorheben möchten wir in diesem Zusammenhang die enge Zusammenarbeit mit der Polizei, die diese Möglichkeit der Ju-Jutsu-Vorführungen erst möglich gemacht hat.