85 Jahre, 30 Klimmzüge und ein fröhliches Geburtstagsfest

Am 16. Juni 2017 feierte das Budocentrum Ekki Krönke. „Fang nie an, aufzuhören“ – dieses Zitat stammt von dem römischen Dichter Horaz. Ohne respektlos zu sein, könnte es aber auch von Ekkehard Krönke stammen. Ekki, wie ihn in der Sportvereinigung Polizei Hamburg (SVP) alle nennen, hat sein Leben lang Sport getrieben. Das Rentenalter war für ihn kein Grund, damit aufzuhören. Im Gegenteil: mit 64 Jahren entdeckte er Ju-Jutsu für sich, als er 71 Jahre alt war, legte er die Prüfung zum Schwarzen Gürtel erfolgreich ab. Am Freitag feierten die Mitglieder des Budocentrums mit ihm seinen 85. Geburtstag.

Sein langjähriger Trainer Christian Marek, 4. Dan, beendete an diesem Tag das Training fünf Minuten früher. Er bat Ekki nach vorn, lobte seine Ausdauer und seinen Fleiß und hieß ihn weiterhin willkommen. Als Nicole und Petra ihm das üppig eingepackte Geschenk der Gruppe überreichten, rang der 85-Jährige mit den Tränen. In seiner Dankesrede fand er seinen charmanten Humor aber schnell wieder: „Ich muss schon sagen, dass Training ist so anstrengend, dass ich mich die drei Tage danach davon erholen muss“, berichtete er. „Na, aber dann beginnt ja wieder die nächste Einheit.“

Und so steht Ekki seit Jahren unverdrossen mehrfach in der Woche auf der Matte. Natürlich spürt er das Alter. Gehüpfte Hampelmänner sind nicht mehr drin. Vom Boden steht er nur langsam auf. Trotzdem ist er ein beliebter Partner. Seine Erfahrung gibt er gern weiter, die Atemi-Techniken und Hebel sitzen, Schulter- und Hüftwurf ebenso. Um die Power zu erhalten, geht Ekki jede Woche in den Kraftraum und absolviert drei Mal zehn Klimmzüge. Wenn ihn junge Sportler dann mit offenem Mund ansehen, schmunzelt er nur leicht.

Im Budo-Point lud Ekki am Freitagabend seine Truppe großzügig zum thailändischen Buffet ein. Fein gekleidet in einem marineblauen Blazer, dunkelroter Hose und hellen Slippern saß er zwischen rund 50 Mitgliedern. Anfänger und Fortgeschrittene, Schülerinnen und Mütter, erfahrene Beamte und junge Unternehmer – alle feierten ausdauernd mit ihm. Am Ende der Veranstaltung überreichte ihm Wolfgang Müller, 1. Vorsitzender der Budoabteilung, ein Katana, ein über ein Meter langes, schwarzes traditionelles, japanisches Langschwert.

Von außen ist Ekki ein schmaler, weißhaariger Herr. Innerlich aber ist er ein Kämpfer. Mit seiner Neugier, seiner Begeisterung für den Sport und seinem umgänglichen Wesen ist den Mitgliedern der SVP ein Vorbild. Mit Christian Marek hat er besprochen, dass sie sich nun jedes Jahr – statt wie bisher alle fünf Jahre – besprechen, ob er beim Training weiter dabei sein kann. Die SVP hofft, dass es noch viele Jahre sein werden. Prost, Ekki!

 

Text/Foto: Heide Fuhljahn

Mit freundlicher Erlaubnis der SVP ( www.budocentrum.de)

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