Was ist eigentlich Inklusion, und um welche Zielgruppe geht es bei Leichter und Einfacher Sprache?

Welche sprachlichen Barrieren gibt es im Trainingsbetrieb, und wie können wir diese abbauen? Welche Grenzen hat die Vereinfachung der Sprache? Und wie passt das zu gendergerechter Sprache? Diese und noch mehr Fragen haben sich die 13 Teilnehmer:Innen des nach zweijähriger Coronapause zum dritten Mal stattfindenden Landeslehrgangs Inklusion gestellt und mit mir diskutiert.

So wurde dieser Lehrgang am 17.09.2022 eine etwas ungewohnte Veranstaltung: es ging nicht so sehr um technische Inhalte, sondern darum wie Inhalte durch Sprache transportiert werden. Die abstrakten Konzepte der Leichten und Einfachen Sprache und deren Einsatzgebiete wurden zu Beginn kurz vorgestellt, gefolgt von einer lebhaften Diskussion zu sprachbezogenen Barrieren im Ju-Jutsu. Im Anschluss haben die Teilnehmer:Innen anhand von Beispielen aus dem Prüfungsprogramm in Kleingruppen Herausforderungen in der Benennung oder im Erklären von Techniken, Prinzipien und Konzepten erarbeitet. Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten:

  • So wie Leichte Sprache in Schriftform durch Bilder unterstützt wird ist auch beim Unterrichten in Einfacher Sprache das synchrone Vorzeigen der Bewegung hilfreich.
  • Wir drücken uns selten so einfach aus wie wir könnten. Es bedarf eines Bewusstseins für die eigenen Formulierungen.
  • Es existieren Begriffe, bei denen aufgrund ihres Abstraktionsgrades oder ihrer Komplexität ein Umschreiben oder Umformulieren nicht zielführend ist (konkretes Beispiel war die Technikgruppe „Guard“).
  • Für diese Begriffe ist eine möglichst strukturierte Einbettung im Kontext notwendig, um ein Höchstmaß an Verständlichkeit zu erhalten.
  • Der Umgang mit gendergerechter Sprache ist für viele noch ungewohnt, nach aktuellem Stand der Umsetzung nur bedingt mit Einfacher Sprache vereinbar und muss im Einzelfall an die Zielgruppe angepasst werden.

Abschließend möchte ich mich bei allen Teilnehmer:Innen für den regen Austausch und dem NTSV für das Ausrichten des Lehrgangs bedanken und freue mich auf die nächste Iteration des Hamburger Inklusionslehrgangs. Bei Fragen zu Leichter und Einfacher Sprache stehe ich als Ansprechpartner gerne jederzeit zur Verfügung. Alternativ erhaltet ihr Informationen und Beratung auch beim Büro für Leichte Sprache der Lebenshilfe Hamburg (https://ls.lhhh.de/).

Für den HJJV: Philip Wiedemann, Inklusionsreferent

Zusammenfassung in Einfacher Sprache:

Am 17. September gab es einen Landes-Lehrgang zum Thema Inklusion.

Wegen der Corona-Pandemie konnte der Lehrgang zwei Jahre nicht stattfinden.

Mitgemacht haben Ju-Jutsu Sportler, die etwas über Leichte Sprache und Einfache Sprache lernen wollten.

Die Sportler haben viel über Sprache diskutiert und sich gefragt, wie sie im Training besser erklären können.

Wichtig war ihnen, dass alle Menschen ihre Erklärungen verstehen können sollen.

Dabei haben die Sportler viele kluge Fragen gestellt und gute Lösungen für Probleme im Training gefunden.

Für wenige Probleme gibt es aber keine gute Lösung.

Dann muss man um das Problem herum besonders gut erklären.

Der Lehrgangs-Leiter ist sehr dankbar für die Diskussion mit den Sportlern und freut sich auf das nächste Mal.

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